Jona regt sich auf: “Mein Gott! Die Assyrer sind ein böses Volk! Ich kann mir nicht vorstellen, dass du diese furchtbaren Menschen lieb hast!” |
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Gott erwiderte: “Doch! Geh nun in ihre Stadt Ninive und sag all den bösen Menschen, dass sie ihr Leben ändern sollen, denn sonst muss ich sie alle vernichten:” |
Anstatt direkt nach Ninive zu gehen, stieg Jona in ein Schiff, das genau in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Trotzig dachte er: “Sollen die Assyrer doch vernichtet werden! Sie sind schließlich unsere Feinde und allesamt schreckliche Menschen!” Jona vergaß, dass Gott überall ist und war froh, seinem Auftrag entkommen zu sein. |
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Plötzlich kam ein furchtbarer Sturm auf. Das Schiff wurde hin und her geworfen, Wellen überspülten das Deck und der Wind heulte. Die Seemänner bekamen Angst und vermuteten, dass einer von ihnen irgendwie an dem Unwetter schuld sei. Durch auslosen wollten sie herausfinden, wer. Jona bekam sofort ein schlechtes Gewissen: “Gott ist bestimmt wütend, weil ich ihm nicht gehorcht habe.” Er verlangte vom Kapitän und seiner Mannschaft, dass sie ihn über Bord werfen sollten: “Ich bin an diesem schrecklichen Sturm schuld:” |
Jona wurde tatsächlich ins Wasser geworfen und sank immer tiefer. Er fürchtete, sterben zu müssen, aber Gott schickte einen riesigen Fisch vorbei, der ihn am Stück verschluckte. Jona hatte furchtbare Angst. Deshalb betete er und sagte Gott, dass er Angst hat. Jona hörte keine Antwort, doch der Fisch schwamm zur Küste und spuckte ihn am Strand aus. Erst jetzt hörte er Gott: “Und nun gehst du nach Ninive.” Jona wollte zwar nicht, traute sich aber nicht, nochmals andere Wege zu gehen. |
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In Ninive angekommen, rief er den Menschen auf dem Marktplatz zu: “In vierzig Tagen wird Gott euch alle vernichten!” Es drängten sich immer mehr Leute um ihn. Als der König Jonas Botschaft hörte, stieg er von seinem Thron, zog seine feinen Kleider aus und statt dessen einen alten Sack an. Er befahl seinen Untertanen, zu fasten und zu beten, damit Gott ihnen vergibt. |
Gott hörte ihre Gebete und sah, dass es ihnen leid tat, nicht nach Gott gefragt zu haben. Da beschloss er, die Stadt doch nicht zu zerstören. Darüber ärgerte sich Jona maßlos. “Ich hab’s doch gleich gewusst: Gott ist zu gut zu diesen schrecklichen Menschen. Die hätten wirklich den Tod verdient!” |
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![]() “Was ist los? Warum bist du so wütend?” fragte Gott. “Ich hab all die Menschen in Ninive geschaffen, genauso wie dich, Jona!” Darüber musste Jona lange nachdenken. |
Er verließ Ninive, um von weitem zu beobachten, was nach vierzig Tagen geschieht. Er hoffte, dass Gott die Stadt doch noch in Schutt und Asche setzen werde. Aber es geschah nichts. Nur die Sonne brannte auf ihn herab, so dass er Kopfweh und furchtbaren Durst bekam. Er wurde dermaßen wütend, dass ihm seine jetzige Situation schlimmer vorkam, als im Bauch des Fisches. |