Wenn man durch Brasiliens Städte läuft, sieht man vor vielen Häusern seltsame Ständer stehen. Zuerst haben wir uns gefragt, wozu diese Ständer wohl da sind. Doch bald hatten wir des Rätsels Lösung: Als die Ständer nämlich nicht mehr leer waren, sondern auf einmal Tüten mit Müll darin lagen. Diese Ständer sind das, was bei uns die schwarzen Müll-Tonnen sind. So werden die Mülltüten nicht auf den Boden gelegt, wo sie sonst häufig von streunenden Hunden aufgerissen werden und der Müll anschließend überall herumliegt. |
![]() |
![]() |
Da diese Ständer fest stehen und nicht weggeschoben werden können, müssen natürlich auch die Müllautos anders aussehen, als bei uns. Denn die Tüten müssen von Hand aufgeladen werden. Hier fährt gerade ein voll bepacktes Müllauto zur Müllhalde. |
Kaum wird der Müll auf der Müllhalde abgeladen stehen schon ganz viele andere Menschen da. Wir waren sehr erstaunt als wir sahen, wie diese Menschen anfingen in dem ganzen Müll zu wühlen. Sie sammelten Pappe, Glas, verschiedene Metalle - einfach alles, von dem sie hofften es recyceln oder verkaufen zu können. Auf unser Nachfragen hieß es: „Hunderte von Familien leben von dem, was sie hier auf der Müllhalde finden. Sie haben keine Arbeit, keine Wohnung und niemand will sie haben. Deshalb sammeln sie, um zu überleben.“ |
![]() |
![]() |
Als wir uns umsahen, sahen wir Hütten aus Brettern und Metallplatten zusammen gebaut. Hier also, direkt auf der Müllhalde, leben diese Menschen, damit sie immer schnell zur Stelle sind wenn ein Müllauto ankommt. Denn nur wer schnell da ist, findet die „wertvollsten“ Materialien. Vielleicht kannst Du Dir vorstellen, dass Kinder dieser Familien keine Spielsachen haben, wie Du und ich sie kennen. Aber diese Menschen sind oft sehr kreativ. So bauen sie sich oft aus Müll ihr eigenes Spielzeug. Wenn Du magst, kannst Du Dir unter „Recycling-Basteln“ ein Fangspiel aus „Müll“ herstellen. |